Anbau Einfamilienhaus • Hamburg-Blankenese

Planung/Realisierung:

Paul

Pascal

Hausanbau in Holzrahmenbauweise an eine Rotklinker-Villa in Hamburg-Blankenese: Zeitloser Dialog zwischen Tradition und Moderne

In den geschwungenen Straßen und Hanglagen von Hamburg-Blankenese, wo großzügige Villen mit Elbblick zwischen alten Bäumen und steilen Gärten stehen, treffen Vergangenheit und Gegenwart auf besondere Weise aufeinander. Inmitten dieses fein abgestimmten architektonischen Kontextes wurde eine Rotklinker-Villa aus den 1930er Jahren um einen Hausanbau in Holzrahmenbauweise erweitert. Dabei war die Herausforderung klar: Wie schafft man es, ein traditionelles Gebäude zu erweitern, ohne seinen Charakter zu stören – sondern ihn weiterzuerzählen?

Der gewählte Ansatz – eine leichte Holzrahmenkonstruktion mit einer Fassade aus Holzschindeln und einem integrierten Wintergarten von Solarlux – setzt genau hier an: Der Anbau versteht sich nicht als Kopie, sondern als eigenständiger, feinfühliger Kontrast, der das Beste aus zwei Welten vereint.

Blankeneser Baukultur und die Eleganz des Rotklinkers

Die ursprüngliche Villa ist ein typisches Beispiel für die sachlich-elegante Architektur der Zwischenkriegszeit im Hamburger Westen: Massiver, handgeformter Rotklinker, klare Proportionen, Walmdach, hohe Fenster – ein Bau, der nicht prunken will, sondern durch seine Qualität überzeugt. Der Klinker altert mit Würde, wirkt warm und robust zugleich und prägt das typische Blankeneser Straßenbild.

Ein Anbau an ein solches Gebäude verlangt daher Zurückhaltung und Sensibilität – aber auch Mut zur Eigenständigkeit. Die Entscheidung, nicht etwa den Klinker zu wiederholen, sondern dem Anbau eine eigenständige Hülle aus Holzschindeln zu geben, markiert eine bewusste architektonische Haltung: Es geht nicht um das Unsichtbarmachen des Neuen, sondern um das würdige Weiterbauen mit zeitgenössischen Mitteln.